Bereits 2018 hatte ich geplant, die Strecke Garmisch-Riva mit dem eMTB zu fahren, was aber sprichwörtlich ins Wasser gefallen war.
Also wollte ich die Strecke in 2019 möglichst früh fahren, was aber auch nicht geklappt hat, weil sogar bis Ende Mai auf 2000m noch Schnee lag.
Dann wollte ich in KW 25 starten, aber ich hatte spontan einen Handwerker-Termin erhalten. Und wenn ein Handwerker schon mal Zeit hat,
darf man das heutzutage nicht verschieben.
Ich startete dann eine Woche später, in der vermutlich heißesten Woche des Jahres 2019.
Am Sonntag kurz vor 7:00 Uhr will ich mein neues Bulls auf dem Heckträger verstauen, da zeigt das Display ein letztes, blinkendes Segment der Akku-Anzeige.
Ich hatte den Akku nach dem Waschen des bikes vor drei Tagen vollgeladen und jetzt das - ich bin geschockt.
Ich starte die reguläre Prozedur, Display aus/an, Akku reset, Akku raus/rein, aber es bleibt beim blinkenden letzten Segment.
Ich stecke das Ladegerät an, es passiert nix. Ich baue den Akku aus, stecke das Ladegerät direkt an, es passiert wieder nix.
Ich muss also davon ausgehen, dass ich beim Waschen des bikes einen Kurzschluss o.ä. verursacht habe und der Akku im Eimer ist.
Deprimiert, dass es nix wird mit dem AlpenX, gehe ich in die Garage und baue den Akku wieder ein.
Plötzlich sind da 5 Segmente, der Akku ist voll - die Elektronik hat mich verarscht!
Mit einem etwas mulmigen Gefühl verlade ich das bike und fahre los in Richtung Grainau.
Ich hatte vorher gelesen, dass mittlerweile ein Langzeitparkplatz (P1) an der Zugspitzstraße angelegt worden ist und den hatte ich bereits im Navi als Ziel eingegeben.
Sehr spät, so gegen 11 Uhr bin ich am Parkplatz und gehe zum Parkautomat.
Ich hatte natürlich recherchiert, dass das Parken 25,-€/Woche kostet und nur mit Münzen oder der ec-Karte bezahlt werden kann.
Wer nimmt schon Münzen mit?, also versuche ich es mit der ec-Karte, die aber prompt verweigert wird. Hä?
Zweiter Versuch, wieder nix.
Ich lasse ein Pärchen vor, das offensichtlich zum Wandern will... und deren Karte funktioniert.
Sie schlagen mir daraufhin vor, mit der Karte ein Parkticket für mich zu lösen, wenn ich ihnen den Betrag in bar geben würde.
Durch diesen, sehr netten Vorschlag, kann ich die zweite Hürde des Tages nehmen.
Was kommt wohl noch alles daher?
Ich packe alles aus, lege meine Ausrüstung an und um 11:15 Uhr starte ich dann endlich in Richtung Eibsee.
Was ich ganz vergessen habe, es nieselt, die Zugspitze ist vollständig von Wolken umhüllt.
Aber ich weiß, aufgrund der Wetterprognosen, dass das gleich vorbei ist und dann traumhaftes Wetter auf mich wartet.
Von Grainau aus, fahre ich wieder mal auf dem schmalen, asphaltierten Weg bis zur Eibsee-Straße und von dort auf dem Wanderweg hoch zum Eibsee.
Ab dem Eibsee über die Forststraße, die gegen Ende des Anstieges in einen kurzen aber steilen Trail übergeht, hoch zur Hochthörlehütte.
Bereits einige hundert Meter vor der Hütte hat man ja bereits den höchsten Punkt erreicht und es geht bergab.
Erst noch auf Schotter, ab der Hütte, dann auf einer schmalen Teerstraße bis zur Talstation der Zugspitzbahn.
Hier wechsle ich (ungeplant, aber aus Neugier) auf einen schönen Weg, der links im Wald runter bis Ehrwald führt.
Ich fahre sehr vorsichtig und langsam und treffe im unteren Teil tatsächlich auf einen Wanderer.
Der erklärt mir, dass Radfahren hier gar nicht erlaubt ist, daher wechsle ich bei der nächsten Gelegenheit wieder auf die Straße.
Kurz vor dem Campingplatz biege ich dann aber doch wieder auf einen kleinen (erlaubten) Weg links ab.
In der alten Beschreibung der Tour hieß es, dass man das Rad durch den Campingplatz schieben soll um den Plattenweg zu erreichen.
Das probier ich diesmal aus und muss leider sagen, das ist völlig sinnlos.
Läßt man den Campingplatz rechts liegen und biegt bei der nächsten Kreuzung rechts ab, kommt man auch an den Anfang des Plattenweges und erspart sich das Schieben.
Am Endes des Plattenweges routet mich mein neues Navi (Garmin Edge 830) etwas anders durch Ehrwald,
aber m.E. ohne Umweg stehe ich kurz darauf an der kleinen Brücke unmittelbar vor dem Lärchenwald.
Relativ zügig fahre ich bis zu der Stelle, kurz vor dem Weißensee, wo man auf einem Brett einen Bach überqueren muss.
Dort treffe ich ein Pärchen, das ebenfalls unterwegs an den Gardasee ist: Karin und Martin.
Wir fahren gemeinsam bis zum ersten Anstieg des Fernpasses. Dabei erfahre ich, dass die beiden über das Ötztal fahren wollen.
Tja es gibt viele Wege an den Gardasee.
Am Anstieg macht sich mein eMTB, trotz Stufe eins, deutlich bemerkbar, also verabschiede ich mich und fahre voraus. Nach wenigen hundert Metern treffe ich auf einen gut trainierten einzelnen MTBiker, mit dem ich gemeinsam bis zum höchsten Punkt fahre. Oben angekommen bedankt er sich tatsächlich, dass ich ihn durch die Unterhaltung etwas vom Anstieg abgelenkt hab. Da sag nochmal jemand es wäre demotivierend auf einen eMTBiker zu treffen. (vorausgesetzt der biker kennt auch was anderes als die Stufen Turbo oder Sport)
Vom höchsten Punkt aus (der klassische Fotostop), führt der Forstweg zur Fernpassstraße. Ich wusste noch, dass wir diese 2014/2015 an einer nicht ungefährlichen Stelle überquert haben, hatte daher recherchiert und etwas von einer Unterführung gelesen. Ich fahre also nicht bis zur Bundesstraße sondern biege einige 100 m vorher nach rechts auf einen leicht ansteigenden Forstweg ab. Dieser Weg bringt mich tatsächlich zu einer Unterführung, die zwar einen kleinen Umweg verursacht, aber definitiv der Sicherheit dient. Auf der anderen Straßenseite beginnt dann ein Schotterweg der mich zum Fernsteintrail bringt. "Immer wieder schön zu fahren" Auf diesen und auch den Weg bis Imst gehe ich aber nicht mehr näher ein. (Beschreibung: 2014/2015)
Ich will diesmal nicht auf dem Radweg von Imst bis Landeck fahren, wähle also in Mils den Anstieg zur Kronburg. Das sind zusätzliche ca. 400hm, wer aber mit einem eMTB unterwegs oder entsprechend fit ist, dem würde ich diesen Weg empfehlen. Teilweise fahre ich auf Forststraßen, dann auf dem Jakobsweg und dann auf Asphalt hoch zum Gasthof Kronburg. Von dort geht's noch etwas auf und ab, über Rifenal und den Tramser Weiher und dann rausche ich auf einer schmalen Asphaltstraße runter nach Landeck.
Diesmal hatte ich von zuhause aus, kein einziges Zimmer reserviert, es also war naheliegend bekannte Adressen anzusteuern.
Das ist in Landeck der Gasthof Greif, da wir dort bereits 2015 übernachtet hatten.
Einzelzimmer ist keines frei, also nehme ich ein Doppelzimmer. Im Nachhinein muss ich sagen, dass der etwas erhöhte Preis für ein Doppelzimmer
einen sich lohnenden Komfort- und Raum-Vorteil bringt.
Da ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen habe und daher relativ hungrig bin, gehe ich nur kurz aufs Zimmer um die Radklamotten zu waschen und zu duschen.
Da das Wetter spitze ist, gehe ich anschließend runter in den Biergarten vor dem Gasthaus.
Alle Tische sind voll, also setze ich mich zu einer Gruppe, die (aufgrund der Radbekleidung) offensichtlich auch auf Tour ist.
Zwei aus Mainz, sind mit dem Zug bis Sankt Moritz gefahren und von dort mit dem Rad nach Landeck.
Die anderen drei sind aus dem Landkreis Regensburg und sind mit dem Zug bis hier nach Landeck gefahren.
Die geplante Tour, führt immer am Inn entlang von hier bis Passau.
Bestimmt auch nicht schlecht, aber ich persönlich kann es nicht ab auf einem Radweg an einem Fluss entlang zu fahren. Das ist mir irgendwie zu langweilig.