1987-2021

Meine MTB-
und
eMTB-Historie

Hier sind alle MTB und eMTB aufgeführt,
die ich mir im Laufe der Jahre angeschafft hab.

Wie fast jeder Jugendliche hier auf dem Land, hatte ich mit 15 ein Mofa, ab 16 eine "80-ger" und ab 18 mein erstes Auto.
Radfahren war zu dieser Zeit also nicht angesagt - wozu auch?
1986 bezog ich dann die erste eigene Wohnung und weil mein damaliger Nachbar ein eingefleischter Rennradfahrer war, holte auch ich mir einen Renner. Bereits nach einem Sommer war mir klar, sportlich Radfahren macht mir Spaß, aber nicht auf der Straße - ich bin der klassische "Offroad-Typ".

Ich schaute mich also bei den Händlern um und kaufte mir 1987 mein erstes MTB.
Seitdem sind einige hinzugekommen, denn Mountainbiken hat sich zu meinem liebsten Hobby entwickelt.

Giant ATB, gekauft 1987 (mein erstes )

Giant ATB
Mein Giant (links) nach einer Tour am Ledrosee

Ich hab tatsächlich 1987 mein erstes MTB gekauft. Damals standardmäßig ohne Federung, Stahlrahmen, Felgenbremsen und mit einer kitschigen Lackierung. Ein "Giant" und auf dem Rahmen stand sogar noch ATB statt MTB - das waren noch Zeiten.

Damals waren lange Abfahrten noch eine Herausforderung für Mensch und Material. Wir wurden wüst durchgeschüttelt und auf langen Abfahrten verkrampften die Finger, weil man zum Bremsen noch Kraft aufwenden musste. Ich denke der Preis lag so um die 1200,-- DM und damit war es eins der günstigsten MTB zu dieser Zeit. Nichtdestotrotz ging bestimmt ein Monatsgehalt für das Ding drauf.

Das bike gibt's noch! Lange Zeit war es bei meiner Schwester in Jork, aber seit 2021 ist es wieder bei mir.
Ich benutze es nie, aber da es das "Erste" war, will ich mich nicht davon trennen.

Diamondback Hardtail, gekauft 1992

Diamondback
Diamondback

1992 kaufte ich mir das erste MTB mit Aluminium-Rahmen. Die Rohre waren damals noch so dick, dass das Gerät nur unwesentlich leichter war als ein MTB mit Stahlrahmen. Das Bike war, soweit ich mich erinnere, in einem lila Farbton lackiert. Den Lack hab ich gleich im ersten Winter entfernt.

Die Cantilever-Bremsen von Shimano waren schon etwas besser, aber das bike war natürlich immer noch ungefedert. Trotzdem war ich damit oft am Gardasee und fuhr die "Moser-Touren", die damals das Non-plus-ultra für uns MTBiker waren. Wer schon mal die alte Ponalestraße von Riva nach Pregasina hochgefahren ist, kennt sicher die Stelle an der das Foto gemacht wurde.

Auch mein zweites MTB ist immer noch in meinem Besitz.

Canondale Super V600, gekauft 1998

Das war mein erstes gefederte MTB (60mm) und leider hab ich kein Foto mehr von dem Teil. Der Erwerb war ein fataler Fehler. Mit keinem meiner MTB bin ich so wenig gefahren, wie mit diesem. Nach mir nutzte es meine Frau und dann stand es sehr lange sinnlos im Keller rum.

Mitte 2016 hab ich es dann inseriert und was soll ich sagen, innerhalb weniger Stunden war das Ding an einen Canondale-Sammler verkauft.

Votec M6 light, gekauft 2000

VOTEC M6 light
VOTEC M6 light

Im Jahr 2000 leistete ich mir ein VOTEC M6 light.
Das Ding war für meine Verhältnisse unverschämt teuer, daher war ich mächtig stolz darauf. Außerdem war es mein erstes Fully mit nennenswertem Federweg.

Irgendwie hatte ich aber kein Glück mit dem VOTEC, denn bereits nach 125 km fiel mir während der Fahrt die Doppelbrückengabel aus dem Rahmen was zu einem heftigen Sturz auf unserer Dorfstraße führte. Ich beschwerte mich, bekam 300,-DM Schmerzensgeld und kurz darauf wurde das Befestigungskonzept der Gabel durch VOTEC optimiert.

Ich hatte wieder Vertrauen in das bike und nutzte es intensiv. Das hatte Folgen, ca. ein Jahr später brach das Sattelrohr. VOTEC tauschte den Rahmen auf Garantie was, auf meinen Wunsch hin, zu einer speziellen Farbkombi führte. Beim Kauf waren Gabel und Schwinge "blau", der Rahmen "silber". Der neue Rahmen war "rot" eine coole Farbcombi.
Leider hatte ich etwas später wieder Pech, denn diesmal brach die Schwinge auf der rechten Seite.

VOTEC war zu diesem Zeitpunkt schon pleite also musste ich die Reparatur bei einem Alu-Schweißer selbst regeln. Ich weiß nicht mehr ob es an diesen negativen Erfahrungen oder am Alter lag, aber irgendwie kamen dann einige Jahre in denen ich sehr wenig auf dem MTB unterwegs war.

Als im ersten Corona-Sommer 2020 die Nachfrage nach Rädern stieg, hab ich's inseriert und inerhalb weniger Tage verkauft.

Canyon Grand Canyon, gekauft 2013

Canyon Grandcanyon
Canyon Grandcanyon

Nur wenige Monate bevor ich begann mich mit dem Thema Alpencross zu beschäftigen, kaufte ich mir im August 2013 eher zufällig ein neues bike. Ich vertraute auf die durchweg guten Testergebnisse der Canyon MTB und bestellte mir daher ein Hardtail: das Grand Canyon.

Was soll ich sagen, ich war zufrieden damit. Bis ich 2014 mit meinem Sohn den ersten AlpenX fuhr. Ich blickte immer wieder, etwas neidisch, auf sein Fully und schnell war mir klar dass ich mit dem Hardtail nicht glücklich werde.

Das Grand Canyon verkaufte ich kurzerhand an einen Arbeitskollegen und ich hoffe, dass "Sachi" immer noch Spaß damit hat.

Canyon Nerve Al 8.0, gekauft 2015

Canyon Nerve
Canyon Nerve Al 8.0

2015 bestellte ich mir für den zweiten Alpencross ein Fully bei Canyon, das Nerve Al 8.0. Die Ausgabe schmerzte, aber so ein modernes Fully machte natürlich richtig Spass. Ich war damit regelmäßig auf meinen Hausrunden unterwegs und und genoß dabei den Federungs-Komfort von erstmals 120mm.

Im Frühjahr 2016 begann ich voller Elan mit dem Training für den dritten Alpencross, aber wie Ihr vermutlich schon gelesen habt, bin ich ich dann über ein eMTB gestolpert und da die Dinger WIRKLICH viel mehr Spaß machen, habe ich das Nerve 2017 verkauft.

Damit endet die Liste der MTB, denn eins ist klar:
"mir kommen nur noch eMTB ins Haus"

Bulls e-stream EVO FS 3

Bis ca. Mai 2016 hatte ich keinen Gedanken an ein eMTB verschwendet. Ich war zwar nicht super fit, aber für ein eMTB fühlte ich mich noch nicht alt genug (mit 52). Durch eine Kollegin, die sich ein Haibike Xduro geholt hatte, fing ich an mich mit dem Thema zu beschäftigen und relativ schnell wurde mir klar, dass es viele positive Aspekte für ein eMTB gibt. Am meisten hat mich aber der Bosch Werbefilm "Uphill Flow II" beeindruckt, denn dadurch wurde mir bewusst, was bergauf alles möglich ist.

Bulls e-stream EVO FS3
Bulls e-stream EVO FS 3

Ich klapperte also diverse bike-Läden im Raum Landshut ab und war extrem überrascht, dass bereits Mitte Mai das Angebot nicht mehr sonderlich groß war. Ich konnte ein paar Modelle testen und ohne Zweifel war das Bulls e-stream genau das richtige bike für mich.
Ganz ehrlich, wenn man einmal ein passendes eMTB getestet hat, ist es schwer Nein zu sagen. Daher hab ich mir das Teil Mitte Juli 2016 gekauft.

Das für mich wichtigste vorab: "ich hab die Ausgabe nie bereut, denn es machte irre viel Spass!"
Ich wollte immer ein bike mit fettem Federweg (150mm), das aber trotzdem gute Klettereigenschaften besitzt und mit einem eMTB ist genau das möglich!

Natürlich keimte in mir relativ schnell die Frage auf: "kann man mit dem Ding auch einen Alpencross fahren?" und daher hab ich es 2017 das erste mal ausprobiert. Das Ergebnis: "man kann" und das sogar sehr gut.

Im Mai 2018 brachte ich mein Bulls zum Händler, weil immer häufiger, auch ohne Überhitzung, die Motorleistung gedrosselt wurde. BMZ hat sich nicht lumpen lassen und mir einen neuen Motor spendiert.

Seit 2019 fährt mein Sohn Michael mit diesem Bulls.

Haibike Xduro AllMtn 7.0

Mancher mag mich für verrückt halten, aber da mein Brose-Motor wegen Aussetzern zur Überprüfung bei BMZ war und mir ca. 4 Wochen Wartezeit in Aussicht gestellt wurden hatte ich mir kurzerhand das Haibike Xduro AllMtn 7.0 gekauft.
Da ich eine Woche Urlaub hatte, konnte ich das Haibike intensiv testen, was dann aber passierte hatte ich so nicht erwartet.

Haibike Xduro AllMtn 7.0
Haibike Xduro AllMtn 7.0

Ich bin 4 Tage nacheinander meine Hausrunde gefahren und hab dabei die unterschiedlichen Modi ausprobiert. Die Reichweite war deutlich geringer, als ich es vom Bulls gewöhnt war und auf Wurzelpassagen schlug ich ständig mit dem Pedal auf. Auch das deutlich lautere Motorgeräusch störte mich auf Anhieb.
Ich war also nur von der Optik, vom Fahrwerk, der Geometrie und dem fetten (800mm) Lenker begeistert.

Das reichte aber nicht!
Mir war klar, dass das bike nicht zu mir passt, daher inserierte ich es und 14 Tage später wechselte das Haibike den Besitzer.

Bulls e-stream EVO AM4, Modell 2019

Seit drei Jahren war ich schon mit dem eMTB unterwegs und ich dachte mir es wird Zeit für was Neues. Aufgrund meiner Erfahrungen, wollte ich unbedingt wieder ein bike mit Brose-Antrieb. Rotwild und Specialized wären toll, waren mir aber zu teuer. Ich hab mich also wieder für Bulls entschieden.

Bulls e-stream AM4
Bulls e-stream AM4

Der Rahmen war deutlich besser verarbeitet als beim 2016er Modell und auch die Komponenten waren hochwertiger. Gabel und Dämpfer von Fox, Magura MT-5, 11-fach XT-Schaltwerk mit nur noch einem Kettenrad. Der Brose Drive S Mag war verbaut und ein schön integrierter 750 Wh Akku.
Mein Bulls Händler hatte ein Vorserienmodell (das AM 3) im Laden, also konnte ich es sogar kurz testen und wie beim ersten EVO passte mir die Geometrie auf Anhieb. Beim ersten eMTB 2016 überlegte ich noch mehrere Tage, diesmal reichten Minuten für die Bestellung.

Anfang Mai nach exakt 5 Monaten Wartezeit konnte ich endlich mein neues bike abholen. Relativ schnell hab ich's dann noch etwas aufgehübscht und blaue Plattformpedale, den "Spank Spoon" Lenker und die Ergon-Griffe angebaut - echt schick! Kurz darauf bin ich damit einen Alpencross gefahren und und bis auf ein paar elektronische Zipperlein hatte ich nie Probleme mit dem Bike.

Anfang 2021 hab ich die originalen 2.8" Schwalbe-Reifen demontiert und 2.6" Maxxis-Reifen tubeless aufgezogen. Das hat den Fahreigenschaften extrem gut getan!

Mit knapp 4.000 km hatte ich es im März 2022 beim Kundendienst. Im Servicebericht wurde der Zustand des Akkus mit 97% SOH dokumentiert, daher hab ich's mit gutem Gewissen inseriert und kurz darauf verkauft. Das Bulls fährt weiterhin im Landkreis Landshut (jetzt aber nördlich der Isar).

Specialized Turbo Levo Comp, Modell 2021

Turbo Levo Comp, Modell 2021
Turbo Levo Comp, Modell 2021

Im August 2020 durfte ich bei unserem Händler das aktuelle Turbo Levo testen. Da von meinem Arbeitgeber kurz vorher "Jobrad" eingeführt worden war, dachte ich mir: "jetzt oder nie". Dann kam aber etwas dazwischen und kurz darauf war mein Arbeitgeber nicht mehr mein Arbeitgeber. "Jobrad" fiel also flach"!
Ungefähr ein Jahr später, Mitte August 2021, testete ich beim Händler das 2021er Modell und ohne lange zu überlegen ließ ich mir das Vorführmodell reservieren. In der ersten Oktoberwoche durfte ich es dann endlich abholen und obwohl auch der Vorführer kein Schnäppchen war, bereue ich den Kauf nicht.
Der Motor, Gabel und Dämpfer sind identisch mit dem 2019er Bulls, die Schaltung, eine SLX, bestätigt, es muss nicht immer XT sein. Auch die Magura MT-5 vermisse ich nicht, den die verbaute Shimano ist auch eine 4-Kolben-Bremse und macht was sie soll. Das Levo fährt sich insgesamt leichter, spielerischer als mein letztes Bulls - ich bin total begeistert.

Mission Control App
Meine aktuelle Einstellung

Da ich über mehrere Monate beide Bikes im Einsatz hatte, konnte ich sie sehr gut vergleichen.
Das Bulls unterstützte in Stufe 1 kontinuierlich mit 25%. Auf dem screenshot links seht Ihr meine aktuelle Einstellung am Levo. Wenn ich die Specialized-Logik richtig verstehe, dann erhalte ich auch max. 25% (Spitzenleistung), muss aber im Vergleich zum Bulls etwas mehr leisten um diese 25% zu erhalten.
Da werd ich sicher noch das eine oder andere ausprobieren, aber vorerst passt die Einstellung, denn ich will mich auch mit dem eMTB anstrengen müssen.
Vermutlich fragt sich jetzt der eine oder andere warum ich dann überhaupt mit einem eMTB fahre.
Ganz einfach, um meinen Puls besser kontrollieren zu können. Früher musste ich absteigen und schieben, wenn mein Puls länger über 90% max. Herzfrequenz war, heute schalt ich kurz in den Trail-Mode und beruhige damit meinen Puls. Hab ich mich dann wieder etwas erholt, geht's zurück in den Eco-Mode.
Außerdem gibt's natürlich auch Tage an denen ich mich nicht schinden möchte, sondern einfach nur spazieren fahre oder Spaß haben will. Da kommt dann der Trail-Mode zum Einsatz.

Auf die Reichweite hat das natürlich auch einen positiven Effekt.
Beispiele:
19.11.21: Start mit 50% Akku, 34,6 km / 651 hm, Restakku: 18%.
21.04.22: Start mit 89% Akku, 69,0 km / 1225 hm, Restakku: 28%.
05.05.22: Start mit 69% Akku, 55,1 km / 672 hm, Restakku: 35%.
27.05.22: Start mit 100% Akku, 51,5 km / 1075 hm, Restakku: 54%.

Die Werte sind definitiv ok, da sollten Alpencross-Etappen ohne "Akku-Ängste" machbar sein.

Garmin Edge 830
Das Edge erkennt die Levo-Sensoren

Was ich vor dem Kauf nicht wusste: mein Garmin Edge 830 erkennt die Sensoren des Turbo Levo und bietet daher eMTB-Datenfelder an. Ich hab die Möglichkeit natürlich sofort genutzt und lasse mir daher anzeigen:
- den prozentgenauen Akku-Stand
- die Trittfrequenz
- die eigene Leistung am Pedal
Das macht das Levo erst recht zu einem optimalen Trainingsgerät für mich und ich denke, dass ich damit auch gute Möglichkeiten habe mit den Einstellungen in der MissionApp zu spielen und deren Effekte auszuwerten.
Das dauert aber noch ein wenig.