Die Original-Tour aus dem Buch startet in Sterzing und geht in 5 Etappen bis an den Kalterer See.
Natürlich kann man auch am Tegernsee starten, also vorher schon über's Pfitscher- und Pfunderer Joch fahren
und logischerweise ist es auch kein Problem die Tour am Gardasee enden zu lassen.
Für mich waren aber 5 Tage das Limit und das hab ich auch geschafft.
Am Montag fahre ich also um 6:00 Uhr daheim los und bin exakt 4 Stunden später in Franzensfeste (20km südlich von Sterzing). Die Suche nach einem Parkplatz für mehrere Tage ist die erste Herausforderung, denn der große Parkplatz am Bahnhof ist voll. Ich warte kurz ab und frage den Erstbesten nach einem Tipp und freundlich wie sie sind, die Südtiroler, zeigt er mir ca. 300m weiter eine kleine, als Parkplatz ausgewiesene Fäche. Ich stelle zwar mit einem etwas mulmigen Gefühl das Auto ab, aber schon kurz darauf gegen 10:30 Uhr bin ich auf dem Radweg unterwegs in Richtung Sterzing.
Ja, in Richtung Sterzing d.h. ich fahre in die Richtung aus der ich gekommen bin, aber das hat mit Etappe 5 zu tun - ich erklär das später.
Kurz vor Mauls treffe ich auf die Bundesstrasse, aber gleich danach kann ich schon abzweigen in Richtung Ritzail/Rizzolo.
Auf einer schmalen Teerstraße geht's hier gleich richtig zur Sache und kontinuierlich bergauf.
Nach den letzten Höfen endet die Teer- und es beginnt eine Schotterstraße, die aber später, an einem kleinen Schotterparkplatz, ebenfalls endet.
Ich überlege kurz: "und wo geht's jetzt weiter", sehe dann aber den unscheinbaren, schmalen Wanderpfad.
Die ersten Meter sind auch noch ok, aber dann muss ich Schieben, denn der Pfad führt in Serpentinen steil den Berg hoch. (ich komme leider nicht mit der Schiebehilfe klar) Nach 15 bis 20 Minuten bin ich ziemlich außer Puste, aber der Pfad ist wieder fahrbar. Kurz darauf kommt erneut ein recht steiler, letzter Anstieg, der mich wieder zum Schieben zwingt.
Nach diesem steilen Stück stehe ich oben am Valser Jöchl und verkrieche mich auf der windgeschützten Seite des Berggasthofes. Der Wind ist so kalt, dass ich keine Lust habe mich länger auf 1973 m Höhe aufzuhalten und verzichte deshalb auch auf die geplante Variante „Stoanamandl“. Ich ziehe nur schnell meine Windjacke an und fahre gleich weiter. Da der Wind von Westen kommt, liegt die Abfahrt windgeschützt und nach wenigen hundert Metern spüre ich bereits wieder diese angenehme italienische Wärme. Am Jöchl ist zwar dieser Berggasthof, aber gemütlicher wäre bestimmt die Linderalm (1900 m) oder auch die Anratter Hütte (1814 m), die beide direkt an der Abfahrt liegen.
Nach den beiden Hütten verläuft der Forstweg durch einen sehr schönen Lärchenwald und endet irgendwann im Ort Spinges.
Dort zweige ich, rechts neben der Kirche, in einen Schotterweg ab, der kurz darauf in einen steilen, steinigen Trail übergeht.
Am Ende des Trails fahre ich links, an einem Gebäude vorbei auf einen unscheinbaren Wiesentrail.
Trotz Navi bin ich gerade extrem unsicher, ob das der richtige Weg ist - also fahre ich etwas langsamer weiter!
Es zeigt sich, dass ich hier richtig bin, denn der Wiesenweg geht relativ schnell in einen schönen Trail im Wald über. Wer gerne enge Spitzkehren fährt, hat hier sicher Spaß. Der Trail mündet in eine Straße, die mich schnurstracks ins Zentrum von Mühlbach bringt.
Ich hatte ein Zimmer im "Gasthof zur Linde" gebucht.
Zimmer und Frühstück sind ok, das Personal ist sehr freundlich und mein eMTB ist in einem verschließbaren Radl-/Ski-Raum abgestellt.
Der Einfachheit halber setze ich mich für's Abendessen an einen Tisch auf der kleinen Terasse direkt vor dem Gasthof.
Während ich auf's Essen warte kann ich mir die Zeit damit vertreiben, den Trubel in der Fußgängerzone zu beobachten.
Ich lasse den Tag Revue passieren...naja, da gibt's noch Steigerungsbedarf!
km-Stand | Höhenmeter | Position | Restakku |
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37,1 km | 1.429 hm | Mühlbach | ca. 45 % |