22.08.-26.08.2014

Alpencross mit dem MTB:
Garmisch - Gardasee

5 Tage, 390km, max. 7.600hm,
höchster Punkt: 2.050m,
keine Tragepassagen

22.08.2014, Etappe 1: Grainau - Tarrenz, Distanz: 56,7 km, Anstieg: 1611 hm

Meine Frau hat unseren Sohn Michael und mich eben nach Grainau gefahren. Am Parkplatz holen wir die bikes vom Heckträger, das Gepäck aus dem Auto und kurz darauf schultern wir die schweren Rucksäcke. Wir verabschieden uns noch kurz und starten aufgeregt in unseren ersten Alpencross. Ich hab die Route vor mir auf dem Navi, Michael hat zur Sicherheit ein Roadbook am Oberrohr seines MTB.

Wir fahren, der Basisroute des Buches folgend, auf einem Radweg raus aus Grainau in Richtung Eibsee. Relativ schnell sind wir an der Eibseestraße, überqueren diese und fahren genau gegenüber in einen Forstweg. Diesem folgen wir, gefühlt relativ lange, bis links endlich der Blick auf den Eibsee frei wird und wir auf einem Wanderweg direkt am See weiterfahren können. Lange Zeit sind wir auf dem Weg ganz allein unterwegs, aber plötzlich kommen immer mehr Menschen auf uns zu. Gerade als es anfängt zu nerven, sehen wir den Wegweiser/Abzweig zur Hochthörlehütte. Jetzt realisieren wir auch, dass wir fast wieder an der Eibseestraße sind und uns im Grunde noch gar nicht in Richtung Etappenziel bewegt haben.

Am Eibsee
Am Eibsee

Wir ärgern uns kurz, machen noch ein paar Fotos am See und starten dann in den ersten längeren Anstieg des Tages. Den größten Teil der Strecke fahren wir auf einem guten Forstweg, zwischendurch kommt aber auch ein kurzer Abschnitt auf einem, stellenweise, sehr steilen Wanderpfad der uns sogar zum Schieben zwingt.
Entgegen meiner Erwartung sehen wir dann die Hochthörlehütte nicht am höchsten Punkt, sondern erst nachdem wir die Räder schon wieder etwas bergab laufen lassen. (die Hütte liegt rechts am Weg auf 1.459 m).

Für eine Pause ist es definitiv noch zu früh, daher rauschen wir auf der schmalen Teerstraße runter in Richtung Ehrwald. Dem Buch entsprechend zweigen wir mehrmals von der Straße ab, um jeweils nach einigen hundert Metern durch den Wald wieder auf der Straße zu landen. Auf dieser bleiben wir dann aber und lassen es bergab richtig krachen. Rechts taucht irgendwann die Talstation der Zugspitzbahn auf, aber wir rauschen weiter.
Am Ortsanfang Ehrwald biegen wir links ab und müssten jetzt unsere Räder durch den Campingplatz schieben. Dazu hab ich irgendwie gar keine Lust und außerdem zeigt mir mein Garmin, dass es auch anders geht. Wir fahren also geradeaus weiter und bei der ersten Kreuzung nach rechts und schon sind wir am Beginn des schönen Plattenweges. (ich hoffe der wird nie für biker gesperrt)

Dem flowigen Weg folgen wir, fahren dann durch die Ortschaft bis zum nächsten landschaftlichen Highlight, dem Lärchenwald. Die ersten paar hundert Meter fahren wir direkt zwischen den Bäumen durch, dann geht's auf schönen Forstwegen weiter Richtung Biberwier. Irgendwie kommt bei uns beiden schon ein leichtes Hungergefühl auf, aber jetzt vom Weg abzuweichen kommt für uns nicht in Frage. Wir fahren also weiter, am Ufer des Weißensee entlang und schon geht es in den nächsten Anstieg des Tages, den Fernpass.

Während man hin und wieder ganz leise den Motorenlärm auf der Fernpassstraße hört, fahren wir in totaler Ruhe über etliche Kurven und Kehren rauf zum höchsten Punkt. Ich denke, dass hier wirklich jeder stehen bleibt und ein Foto macht! Von dem Aussichtspunkt rauschen wir erstmal wieder auf der Forststraße bergab, bis wir auf die stark befahrene Fernpassstraße treffen. Lt. Beschreibung müssen wir die ca. 100m weiter rechts überqueren was angesichts der unübersichlichen Stelle und dem starken Verkehr nicht ganz ungefährlich ist. Auf der anderen Seite biegen wir links in einen Forstweg ein, der anfangs relativ flach verläuft. Nach einigen hundert Metern geht's dann aber (wieder links) über einige Kurven steil bergab und dann geht der Weg, wieder flacher, in den Fernsteintrail über. Da geht's richtig flowig dahin, erst nach der Holzbrücke müssen wir ein wenig vorsichtiger fahren, weil der Trail sehr steinig wird. Der Trail endet am Schloss Fernstein (Schiebestrecke) und von dort rollen wir gemütlich runter zum Fernsteinsee.
Mittlerweile sind wir echt platt, also unterqueren wir die Bundesstraße (Rad-Tunnel) und fahren flott über Trails (Jakobsweg) weiter nach Nassereith. Den Erstbesten den ich sehe, frage ich nach einem Gasthaus und erhalte die Antwort: "fahrt's doch zum Seebua rüber". Gesagt getan, wir suchen also das Restaurant und als wir dort sind, sehen wir, dass man von der Terrasse einen wirklich schönen Ausblick hat. Die Pause, sowie Essen und Trinken hatten wir wirklich nötig und es fällt uns richtig schwer hinterher weiterzufahren. Hilft aber nix, wir sind noch nicht am Ziel.

Mit zu vollem Magen fahren wir erst noch kurz auf Asphalt und dann auf ruhigen Forstwegen weiter Richtung Tarrenz, dem Ziel der ersten Etappe.
Die Übernachtung hatte ich vorab bei einem Privatvermieter gebucht, dem „Haus Annie Kiechl“.
Das Zimmer ist sauber, unsere verschwitzten Rad-Klamotten werden gewaschen und angetrocknet. Die Vermieterin sorgt für eine fast familiäre Atmosphäre.
Am ersten Tag der Tour gibt's also nichts auszusetzen!

23.08.2014, Etappe 2: Tarrenz - Nauders, Distanz: 87,4 km, Anstieg: 1733 hm

Der nächste Morgen: es regnet!, so haben wir uns das nicht vorgestellt. Wir fahren also in Regenklamotten in Tarrenz los und befürchten, dass uns das Mistwetter den Tag versaut, aber bereits kurz nach Imst, auf dem Radweg Richtung Landeck, hört's auf zu regnen.
Die Basisroute der wir folgen, verläuft von Imst bis Landeck ganz unspektakulär auf Radwegen. Da wir aber wissen, was heute noch auf uns zu kommt, ist uns das gerade recht. Als wir in Landeck ankommen, sind wir jedenfalls wieder trocken und gut warmgefahren. Das ist auch gut so, denn jetzt geht's bergauf.

Die Via Claudia zwischen Landeck und Fliess
Via Claudia zwischen Landeck und Fliess

Rauf zum Schloss und dann links hoch treten wir kräftig in die Pedale, denn die schmale Teerstraße ist ziemlich steil. Glücklicherweise läßt die Steigung relativ schnell wieder etwas nach und die Straße geht in einen Forstweg über. Wir kurbeln einige Kehren hinauf und sehen dann das Hinweisschild auf die Via Claudia.

Endlich wieder ein Singletrail! Aber kurz darauf kommt schon der steinige Karrenweg, der uns zum Schieben zwingt. Danach können wir die Räder laufen lassen und müssen nur am letzten, recht felsigen Stück nochmal kurz schieben.
Danach fahren wir auf einem flowigen, wunderschönen Trail bis Fließ. Wir befürchten schon, dass hier Schluss ist, aber es geht nur kurz auf Asphalt bergab und dann wieder nach links in einen Wiesentrail mit tollen Ausblicken auf den Inn. Wir sind restlos begeistert, aber alles hat mal ein Ende und in diesem Fall ist das die Bundestraße 180. Wir überqueren diese befahrene Straße und bugsieren unsere MTB ein abschüssiges Stück runter zum Radweg am Inn. Ab hier fahren wir gemütlich weiter bis Prutz und machen im Gasthof „Gemse“ Mittagspause.

Nach dem Essen geht's ganz entspannt weiter über schöne Radwege bis zur Kajetansbrücke und ab hier fahren wir auf dem unangenehmsten Stück der Etappe d.h. auf der Bundestraße stetig bergauf bis zum Abzweig nach Samnaun. Der Verkehr nervt, aber ab hier können wir die Räder bergab laufen lassen bis nach Martina an die Schweizer Grenze.
Die Basisroute ginge jetzt von Martina auf der Straße hoch zur Norbertshöhe. Darauf haben wir aber so gar keine Lust, also fahren wir, obwohl wir schon ziemlich kaputt sind, auf einem schönen Radweg weiter ins Engadin.

In Sclamischot überqueren wir den Inn und schrauben uns auf Forstwegen hoch auf ca. 1550 m. Von dort können wir die Räder wieder laufen lassen, denn die Norbertshöhe liegt ca. 150 hm tiefer. Nach dem Überqueren der Passstraße suchen und finden wir den im Buch beschriebenen Wiesentrail. Leider geht's erst runter in eine Senke und dann wieder hoch nach Nauders.
Kein Spaß, wir sind total platt!

Auch in Nauders hatte ich die Übernachtung bei einer Privatvermieterin gebucht im „Haus Berta Stecher“ (und auch hier werden unsere Klamotten gewaschen).

Nach dem Duschen frage ich Frau Stecher nach einem Gasthaus zum Abendessen und sie empfiehlt uns den "Stadlwirt". Dort gibt es Schnitzel in allen Variationen u.a. wird Österreichs größtes Schnitzel serviert.
Ich bestelle eins für uns beide und tatsächlich sind wir hinterher total satt. Dass am Nachbartisch eine Familie mit zwei Kindern 4 St. der Riesenschnitzel bestellt und auch vernichtet, bringt mich echt zum Staunen.

Damit endet Tag 2 und heute kann ich sagen: "der Tag verlief sogar besser als geplant"

24.08.2014, Etappe 3: Nauders - Meran, Distanz: 97,9 km, Anstieg: 993 hm

Heute steht die längste Etappe an und was noch dazu kommt, ich will die Panzersperren auf 2050m sehen. Michael fragt mich ein letztes mal wo eigentlich der Sinn darin besteht, den Berg rauf zu strampeln, nur um dann wieder runter zu fahren und ich argumentiere ein letztes mal:

"Man will ja auch was sehen, oder etwa nicht?"

Wir fahren also raus aus Nauders, an der Bergbahn vorbei in Richtung Reschen, dann rein in einen Forstweg und auf diesem stetig bergauf bis zur Lärchenalm. Nach der Alm endet die Straße, wir zweigen in den Wald ab und müssen die MTB sogar kurz auf einem Wanderweg bergauf schieben. Hier treffen wir wieder auf eine Forststraße und folgen dieser weiter bergauf.
Nachträgliche Anmerkung: Unsere Streckenwahl 2015 war deutlich besser.

Plamorter Boden
Plamorter Boden (2.050m)

Kurz vor dem höchsten Punkt, links steht ein Bunker, treffen wir auf Streckenposten. Die erklären uns, dass hier ein Rennen der „European Enduro Series“ stattfindet und wir deshalb unsere bikes neben dem Weg zu den Panzersperren schieben müssen.
Na toll, aber hilft ja nicht. Wir schieben also vorsichtig neben dem Trail, aber kein Downhiller in Sicht. An den Panzersperren angekommen, machen wir die obligatorischen Fotos und fahren dann ein Stück weiter hoch zum Aussichtspunkt mit Blick auf den Reschensee. Auch hier wird natürlich wieder fotografiert wie wild.

Anschließend fahren wir wieder zurück zu den Streckenposten und erfahren, dass es einen Teilnehmer dermaßen zerlegt hat, dass das Rennen gestoppt ist und wir daher auf der Wettbewerbsstrecke, dem Bunker-Trail, abfahren dürfen.
Dass der Trail vom letzten Regen noch feucht und rutschig ist, merken wir relativ schnell und das gefällt uns gar nicht. Da der Bunkertrail im Buch ohnehin mit „..sehr gute Bikebeherrschung und fortgeschrittene Fahrtechnik..“ kommentiert ist, gestaltet sich die Abfahrt im oberen Teil alles andere als lustig.

Am See angekommen folgen wir den Wegweisern "Radweg Reschen-Meran" auf der Basisroute bis Prad und machen dort Mittagspause. Auf der Strecke vom Reschensee bis Prad vernichtet man fast 600hm, der Radweg verläuft gefühlt endlos bergab. Allerdings ist es Sonntag und daher ist sehr viel Verkehr auf dem Radweg.
! Daher diese Etappe besser nicht am WE fahren !

Von Prad aus radeln wir auf dem Radweg immer weiter durch endlose Apfelplantagen und etliche Südtiroler Orte bis nach Töll und Algund oberhalb Meran. Die letzten 300 hm runter nach Meran (über einige Serpentinen) lassen wir die Räder nochmal ziemlich flott ausrollen. Wir durchqueren Meran und erreichen am Ortsende unser Hotel, den „Hecherhof“ eine absolut empfehlenswerte Adresse. Auch hier wäscht man unsere Radklamotten und hängt sie zum Trocknen auf.

Und wieder frage ich nach einem Tipp für's Abendessen und erhalte von der sehr netten Besitzerin die Adresse der "Pizzeria Tanner“. Das Lokal bzw. der Garten ist rappelvoll, also setzen wir uns zu einer Familie an den Tisch und erfahren, dass diese Pizzeria eine der besten im Meraner Land ist.

Also (bis auf den Bunkertrail) auch am dritten Tag: alles richtig gemacht!

25.08.2014, Etappe 4: Meran - Cles, Distanz: 64,8 km, Anstieg: 1956 hm

Vor dieser Etappe hatten wir richtig Respekt, der längste Anstieg wartet auf uns. Wir radeln zuerst noch gemütlich los in Richtung Lana und schauen uns dann fragend an, als wir gleich hinter Lana am Abzweig der Völlaner Straße stehen. 25% Steigung auf Asphalt! Also kleinster Gang rein und los geht's. Bereits nach wenigen Metern fahren wir nicht mehr geradeaus, sondern versuchen es in Schlangenlinien. Auch das hilft nur begrenzt, ab den ersten Gebäuden steigen wir ab und schieben.
Gottseidank läßt die Steigung nach der nächsten Rampe nach und wir können wieder fahren. Kurz darauf sind wir in Völlan und wissen, dass das der letzte Ort vor dem Gampenpass ist. Wir passen also eine Anwohnerin ab und fragen höflich um Wasser. Die Frau nickt, schnappt sich unsere Flaschen und kurz darauf ist unser Wasservorrat wieder aufgefüllt.
!Tja, so sind's, die Südtiroler!

Oberhalb Lana
Völlaner Str. oberhalb Lana

Auf Forstwegen schinden wir uns dann weitere ca. 550 hm bergauf bis wir endlich auf die Gampenpassstraße treffen. Dieser folgen wir dann noch ca. 4 km und 250 hm bergauf und haben's endlich geschaftt. Am Gampenpass-Schild neben dem Gasthaus machen wir sofort das Beweisfoto.

Zeit für eine Pause - im Gasthof Gampenpass wechseln wir die verschwitzten Klamotten und füllen die Kalorienspeicher wieder auf.
Obwohl es in Meran sommerlich mild war, sind die Temperaturen hier auf 1518m eher unangenehm. Wir ziehen alle Klamotten an, die wir noch im Rucksack haben, damit die Abfahrt vom Gampenpass einigermaßen erträglich wird

Über den sog. Schöpferweg, ein kurzer Trail, erreichen wir den kleinen Ort „Unsere liebe Frau im Walde“. (komischer Name, oder?) Von hier fahren wir abwechselnd durch kleine Orte und Waldwege nach Fondo und von dort über den „Wasserfallweg“ und einen schönen Radweg auf einem Höhenzug nach Don.
In Don folgen wir natürlich dem Navi, aber auch der Beschilderung zum Kloster „San Romedio“ auf einem ebenfalls sehr schönen Trail, der zum Ende hin lange an einem Wildbach zwischen zwei senkrechten Felswänden bis nach Sanzeno führt.

In Sanzeno angekommen, sehen wir bereits den Stausee und vermuten, dass wir gleich am Ziel sind. Aber da irren wir uns leider, denn erst müssen wir auf einer stark befahrenen Straße runter in ein Tal, dann wieder hoch nach Revo, dann wieder runter zur Brücke über den See und dann wieder hoch nach Cles.
Ja gibt's denn da keine andere Möglichkeit? Das nervt total!

Ziemlich erschöpft erreichen wir Cles und suchen unser Quartier, das "Casa Redolfi". Die Pension befindet sich mitten im Ort in einem alten, aber renovierten Haus in der Via Tiberio Claudio.

Wieder frage ich nach einem Lokal und wieder erhalte ich einen Tipp, das „Ristorante Giardino“ in unmittelbarer Nähe. Leider hat das Lokal heute geschlossen, also stöbern wir weiter und finden die „Pizzeria Flamingo“. Das Essen ist in Ordnung, aber es ist eigenartig, dass außer uns fast keine Gäste im Lokal sind.

Am Tag 4 hat wieder alles gut geklappt - was soll jetzt noch schiefgehen?

26.08.2014, Etappe 5: Cles - Riva, Distanz: 83,6 km, Anstieg: 1344 hm

Letzter Tag, Endspurt! Für irgendwelche "Umwege" fehlt uns die Motivation, also fahren wir von Cles aus, der Basisroute folgend, auf Radwegen und Nebenstraßen bis in den kleinen Ort Maurina (auf ca. 400m). Kurz danach stehen wir auf einer kleinen Holzbrücke und wissen, dass der letzte längere Anstieg der Tour beginnt. Der Weg hoch nach Andalo (auf ca. 1000m). Stellenweise ist der Schotterweg so steil, dass wir schieben müssen (ich grundsätzlich eher als Michael). Aber irgendwann haben wir dann auch diese 600hm gepackt und rollen durch Andalo. Am Ortsende fahren wir erst ein Stück auf der Straße, zweigen dann aber links in einen Trail ab, der uns fast bis zum Lago di Molveno bringt. (das untere Stück ist nur für Wanderer, daher müssen wir nochmal kurz auf die Straße zurück)

Da seit der letzten Pizza bestimmt 16 Stunden vergangen sind, entschließen wir uns in Molveno eine Pause einzulegen. Wir laden also die Kohlehydratspeicher in der „Pizzeria Pizzico“ wieder auf und starten anschließend in den finalen Abschnitt der Tour.
Zuerst fahren wir auf Forstwegen am rechten Seeufer entlang, dann etwas bergab und dann (leider) wieder stetig bergauf, bis zu einer tollen Panoramastraße oberhalb des Ortes Ranzo. Von Ranzo aus verlangen wir den Bremsen nochmal alles ab, denn es geht über einen Karrenweg ca. 650 hm runter bis zum Lago di Toblino.

Lago in Wolken
Am Ziel 2014

Am See entlang fahren wir über Holzstege, dann radeln wir über Radwege an der Sarche entlang, bis wir das Geröllfeld „Marocche“ erreichen.
Ich kannte das ja von vielen Kurzurlauben am Gardasee, aber jetzt fahren wir mitten durch. Der Radweg durch dieses “Eiszeitliche Überbleibsel“ ist klasse, es geht rauf und runter und überall liegen riesige Felsbrocken. Mit dem Wissen "gleich haben wir es geschafft" fahren wir über Dro und Arco auf dem Radweg in Richtung Torbole.

Auf den letzten km verläuft der Radweg an der Sarche entlang und ist gesäumt von Oleanderbüschen - eigentlich ein toller Zieleinlauf. Vor uns taucht der See auf, aber auch massenhaft Menschen. Wir fahren daher ein kurzes Stück in Richtung Riva zu einem ruhigen Strandabschnitt.
Wir sind richtig fertig, aber überglücklich es tatsächlich geschafft zu haben. Wie man auf unserem Zielfoto erkennen kann, ist das Wetter aber nicht so wie wir es uns erhofft haben. Über dem See hängen dunkle Wolken und es bläst ein kalter, starker Wind. Wir fahren also gleich weiter zum Treffpunkt nach Riva.

Dort erwartet uns schon meine Frau und lotst uns zu einer Bar. Hier trinken wir windgeschützt, einen heißen Cappuccino um uns aufzuwärmen, verstauen anschließend unsere Sachen im Auto und lassen uns dann nach Hause fahren.

Da schindet man sich 5 Tage auf dem Weg dortin und bleibt dann nur 15 Minuten am Lago! (war aber leider nicht anders machbar)

Fazit

Garmisch-Riva ist ein toller Einstieg in den Alpencross. Man fährt nicht im hochalpinen Bereich, kann daher früher im Jahr starten, hat aber dennoch wenig Abschnitte auf verkehrsreichen Straßen.
Die Streckenwahl war nicht perfekt, aber man lernt ja aus Fehlern und daher werde ich die Tour sicher ein weiteres mal fahren und ein paar zus. Schmankerl einbauen.
Außerdem wäre da ja auch noch die Uina-Schlucht, die sich locker integrieren ließe und sicher jeden Tropfen Schweiß wert wäre.

Allen die jetzt Blut geleckt haben bzw. denen diese Website dazu verhilft einen Alpencross angehen zu wollen, wünsche ich
Viel Spaß und Gutes Wetter.
Wenn Ihr Fragen habt, könnt Ihr Euch gerne bei mir melden (siehe Kontakt)